Darmkrebs
Darmkrebs (Kolonkarzinom) ist in Deutschland die zweithäufigste Krebserkrankung. Jährlich kommt es zu mehr als 65.000 Neuerkrankungen, wobei Frauen und Männer gleichermaßen betroffen sind. 2 bis 5 Prozent davon beruhen auf einer erblichen Anlage. Man unterscheidet mehrere erbliche Formen, geordnet nach ihrer Häufigkeit zählen dazu HNPCC (Lynch-Syndrom), FAP und hamartomatöse Polyposis-Syndrome (Peutz-Jeghers-Syndrom, familiäre juvenile Polyposis und Cowden-Syndrom).
Im Gegensatz zu diesen autosomal-dominant vererbten Erkrankungen wird MAP, eine weitere Darmkrebs-Variante autosomal-rezessiv vererbt.
Die für die verschiedenen Krebsdispositionen verantwortlichen Verursachergene sind bekannt. Die pathogenen Mutationen sind mit modernen molekulargenetischen Methoden nachweisbar. Damit können in betroffenen Familien diejenigen Personen identifiziert werden, welche ebenfalls das Risiko für die Erkrankung tragen. Eine solche Form der prädiktiven Diagnostik eröffnet neue Möglichkeiten der Krebsvorsorge und der Krebsfrüherkennung.
Diese prinzipielle Möglichkeit und die sich daraus ergebenden, bezüglich der Prognose einer Tumorerkrankung überaus wirksamen Früherkennungsmaßnahmen werden auf dem Wege eines Beratungsgesprächs dem Patienten durch den Facharzt für Humangenetik erläutert. Das Studienprotokoll zum Verbundprojekt „Familiärer Darmkrebs“ der Deutschen Krebshilfe hat Empfehlungen für diese Früherkennungsmaßnahmen und weitere Vorgehensweisen erarbeitet (z.B. auch die psychologische Betreuung der Familien).
Auf dem Gebiet des familiären Darmkrebses arbeiten wir mit den Abteilungen Gastroenterologie (Chefarzt PD Dr. Heringlake) und Viszeralchirurgie (Chefarzt PD Dr. Höer, Oberarzt Dr. Rüttger) der Hochtaunus-Kliniken in Bad Homburg sowie mit der Abteilung Innere Medizin der Hochtaunus-Kliniken in Usingen (Chefarzt Prof. Dr. Nattermann) zusammen.